Der Schulsanitätsdienst an der HBG als einer weiterführenden Schule hat neben der Förderung der sozialen Verantwortung der Schüler*innen in der Hauptsache seinen Schwerpunkt in der medizinischen Erstversorgung.
Der SSanD wird in Kooperation mit dem Malteser-Hilfsdienst-Bornheim durchgeführt, der die HBS in der Ausstattung, sowie der Aus- und Fortbildung des SSanD, unterstützt.
Was ist der Schulsanitätsdienst?
Eine Gruppe von Schüler*innen mit einer altersgerechten Ausbildung in Erster Hilfe, leistet unter Leitung von Lehrkräften bei Schulunfällen, Verletzungen und akuten Erkrankungen Erste Hilfe, sowohl während des Unterrichts, auf dem Pausenhof, bei Schulsportveranstaltungen und sonstigen schulischen Veranstaltungen. Sie stellt dabei auch die Erstversorgung bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes sicher.
Die Aufgaben der Schulsanitäter*nnen
Die Schulsanitäter*innen leisten im Schulbereich allgemeine Erste Hilfe (s. 1.1). Die Verabreichung jedweder Medikation (z.B. Schmerztabletten, Eisspray zum Kühlen, Desinfektionsmittel für Wunden etc.) ist ihnen dabei untersagt. Gerade bei schwereren Notfällen können sie aber – erfahrungsgemäß – mit ihren qualifizierten Erste-Hilfe-Maßnahmen die wertvolle Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes überbrücken. Selbstverständlich ersetzen sie niemals die professionelle Hilfe durch den Rettungsdienst, bzw. Notarzt.
Zu den weiteren Aufgaben der Schulsanitäter*innen zählen das ortskundige „Lotsen“ bei der Einweisung des Rettungsdienstes und die Dokumentation von Einsätzen, gemäß den Vorgaben der gesetzlichen Unfallversicherung, mittels Einsatzprotokoll oder „Verbandbuch“. Zudem kontrollieren sie regelmäßig das Erste-Hilfe-Material, sowohl im Sanitätsraum selber (Sanitätsschrank, einschließlich aller dort vorhandenen Erste-Hilfe-Taschen), als auch sämtlicher, sich in den verschiedenen Fachräumen befindlicher Erste Hilfe-Kästen. Sie halten den Sanitätsraum sauber und melden evtl. Missbrauch dem entsprechenden Betreuungslehrer/Lehrerin.
Schulsanitäter*innen arbeiten im Team und nehmen an den 1 bis 2 – wöchigen Teamtreffen teil, bei denen mindestens eine betreuende Lehrkraft anwesend ist. Hier besprechen sie aktuelle Angelegenheiten und klären organisatorische Fragen.
Die Erstellung von Dienstplänen gehört ebenfalls in den Aufgabenbereich der Mitglieder.
Sie trainieren ihre Fähigkeiten in Erster Hilfe regelmäßig durch Teilnahme an Fortbildungen und Übungen.
Wer kann Schulsanitäter*in werden?
Im Prinzip kann jeder Schüler, jede Schülerin der HBG, zunächst ab der Klasse 8, Mitglied des Schulsanitätsdienstes werden. Angedacht ist, je nach Bedarf, diese Mitgliedschaft evtl. auch schon ab Klasse 7 zu ermöglichen, da auch Schüler*innen dieser Stufe großes Interesse zeigen. Allerdings soll die Zahl der Mitglieder überschaubar bleiben, um einen geordneten Einsatz zu garantieren.
Die Mitwirkung im SSanD ist grundsätzlich freiwillig und erfordert Verantwortungs- bereitschaft, Disziplin und Einsatzbereitschaft. Die Bereitschaft zu einer Ausbildung in Erster Hilfe wird vorausgesetzt. Ebenso wird die regelmäßige Teilnahme an Fortbildungen, Übungen und Teamtreffen des SSanD erwartet. Auch die Einhaltung allgemeiner Schulregeln ist eine Voraussetzung, da die entsprechenden SchülerInnen durchaus eine Vorbildfunktion einnehmen.
In Absprache mit den jeweiligen Klassenlehrer*innen entscheiden die den Sanitätsdienst betreuenden Lehrkräfte letztendlich über die Teilnahme eines Schülers/einer Schülerin am SSanD. In begründeten Fällen können sie ebenso SchülerInnen aus dem Schulsanitätsdienst entlassen.
Die Vorteile des SSanD für die HBG
Durch Fortbildungen und Übungen, sowie durch die fortlaufende Arbeit als Schulsanitäter erwerben die Schüler*nnen Routine im Schulalltag. Sie entlasten durch ihre Erstversorgung insbesondere die Lehrkräfte, die teilweise weniger Erfahrung in Erster Hilfe bei akuten Verletzungen oder Erkrankungen haben, ihre jeweiligen Lerngruppe so nicht verlassen müssen und damit ihre Aufsichtspflicht kontinuierlich wahrnehmen können.
Insgesamt leistet der Schulsanitätsdienst einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit an der HBG. Durch seine Präsenz wird nicht nur das soziale Engagement der Schule hervorgehoben, sondern auch den Eltern der Schüler*innen das Sicherheitsgefühl vermittelt, dass ihr Kind im Falle eines Notfalles gut aufgehoben ist.
Die Vorteile der Mitarbeit im SSanD für die Schüler*innen
Insbesondere die soziale Kompetenz des Helfens kann sich durch den Einsatz im Schulsanitätsdienst bei den Schüler*innen gut entwickeln. Das soziale Handeln wird fortwährend praktiziert und damit für später und außerhalb der Schule eingeübt. Inhalte des Erste-Hilfe Unterrichts werden in praktisches Handeln umgesetzt. Durch diesen direkten Praxisbezug und die Anerkennung im Schul-bereich wird gleichzeitig eine Motivation für das Lernen geschaffen.
Zudem kann der Schulsanitätsdienst als Teil der Gesundheitserziehung der Schüler*innen gesehen werden. Zusätzlich zum regulären Naturwissenschafts-unterricht erwerben sie im Rahmen ihrer Ausbildung Wissen über Anatomie und Physiologie des menschlichen Körpers, als auch in Teilbereichen über die schädlichen Einflüsse z.B. von Rauchen, Drogen und Übergewicht.
Daneben erhalten die SchülerInnen Einblicke in typische Tätigkeiten aus dem Berufsfeld „Gesundheitswesen“ (Erstversorgung, Betreuung, Hygienemaßnahmen, Materialwirtschaft), so dass der SSanD auch als Baustein zur Berufsorientierung zu sehen ist.
Die Aus- und Fortbildung der Schüler*innen
Die Grundvoraussetzung für die Mitarbeit im Schulsanitätsdienst an der HBS ist der erfolgreiche Abschluss eines 9-stündigen Erste-Hilfe-Kurses, an deren Ende die Schüler*innen eine Bescheinigung über ihre erfolgreiche Teilnahme an einer Grundausbildung in Erster Hilfe erhalten. Die Ausbildungsinhalte werden in Kooperation mit dem Malteser-Hilfsdienst, der diesen Kurs durchführt, festgelegt. Über die Grundausbildung hinaus sollen die Schulsanitäter*innen an regelmäßigen Weiterbildungen teilzunehmen.
Die Weiterbildungsmöglichkeiten im sanitätsdienstlichen Bereich liegen zunächst im Rahmen der regulären Schulzeit, ebenfalls betreut durch die Hilfsorganisation. Angedacht sind aber auch Fortbildungen außerhalb der regulären Schulzeit, diese fördern zum Einen den Zusammenhalt und Teamgeist in der Gruppe, zum Anderen verpassen die SchülerInnen so nicht die regulären Unterrichtsinhalte.
Wie das richtige Verhalten in Notfallsituationen aussieht, wird den Schulsanitäter*innen sowohl theoretisch als auch praktisch durch Fallbeispiele beigebracht. Die Schwerpunkte liegen dabei – neben der klassischen Ersten Hilfe – auf alltäglichen Situationen, wie z.B. Sport- und Schulhofunfällen, aber auch in der psychologischen Betreuung der Verletzten. Des Weiteren lernen die Schulsanitäter*innen in ihrer Ausbildung den rechtlichen Schutz des Ersthelfers, als auch rechtliche Verpflichtungen und Einschränkungen kennen.