Matheunterricht mit Beo-Mengen macht immer mehr Spaß!!!
Fortführung der Matheschulung im Kollegium durch Ulla Scheer und Uta Bischoff

„Wie viele Hühner und Kaninchen hat mein Opa, wenn diese insgesamt 20 Beine haben?“ und: „Wie viele Minuten/Stunden/Tage benötigen alle Lehrer:innen in Shangilia  zusammen zum Zähneputzen in einem Jahr?“

Mit diesen halboffenen und offenen (Fermi-) Aufgaben haben sich das Kollegium und die Schüler:innen von Shangilia von Sonntag, den 13. bis Freitag, den 18. Februar 2022 auseinander gesetzt. Neben den so genannten „word problems“ haben die beiden Trainerinnen zudem eine Auffrischung für die neuen Kolleg:innen über die Grundrechenarten in Verbindung mit dem BEO-Mengenbilder-Konzept von Lilo Gührs („quantity pictures“) angeboten. Beide wurden mit offenen Armen wie „alte Freundinnen“ vom Kollegium und den Kindern empfangen, da sie nun seit 2019 zum dritten Mal in Shangilia waren.

Vormittags nutzen die Trainerinnen die Zeit, um in verschiedenen Klassen zu hospitieren, einzelne Schüler:innen unter Einbeziehung des BEO-Mengenbilderkonzepts zu diagnostizieren und auch selber zu unterrichten, alles in englischer Sprache. Jeden Nachmittag schulten die Trainerinnen das Kollegium zu bestimmten Themen. Schwerpunkt war diesmal die Auffrischung im Umgang mit dem BEO-Konzept im Mathe-Unterricht, besonders der Multiplikation und der Division. Insbesondere die Frage: „Wie kann ich gleichzeitig lernstarken und lernschwachen Schüler:innen in einer Klasse im Unterricht gerecht werden?“ hat das Kollegium sehr beschäftigt. Da es im kenianischen Schulsystem kein vergleichbares Schulangebot für lernschwache Schüler:innen wie in Deutschland gibt, sind die Lehrpersonen sehr auf sich allein gestellt mit diesen Fragen. Frau Scheer und Frau Bischoff berichteten aus ihrer Erfahrung in Deutschland im Unterricht mit heterogenen Lerngruppen und gaben dem Kollegium Hilfen und auch Material zur Förderung an die Hand.

Frau Bischoff knüpfte zudem gute Kontakte, um die Schulpatenschaft der Heinrich-Böll-Gesamtschule Bornheim (HBG) weiter auszubauen, indem die Schüler:innen der HBG viel von der Lebenswirklichkeit, den Möglichkeiten und den Projekten innerhalb von Shangilia für die Kinder und Jugendlichen im Waisenhaus erfahren und Möglichkeiten erarbeiten, das Leben und Lernen im Waisenhaus in der nächsten Zeit mit Aktionen hier in Deutschland zu unterstützen.

Nicht nur die Schüler:innen, sondern auch die Lehrpersonen von Shangilia meldeten zurück, dass sie sehr dankbar dafür sind, dass sie in den letzten vier Jahren mit dem Material des BEO-Konzeptes ausgestattet und fortgebildet wurden, finanziell unterstützt durch die Siemens-Stiftung. Nicht nur die Ergebnisse in den von der Regierung vorgeschriebenen Zwischentests sind seitdem in Mathematik rasant besser geworden, auch die Schülerschaft und die Lehrpersonen sind sich einig: „Endlich macht Mathe wieder so richtig Spaß!“ Nach einer intensiven Woche hieß es dann im Rahmen einer gebührenden Abschiedsfeier mit Süßem für alle aus Deutschland wieder Abschied nehmen: KWAHERI (auf Kiswahili) – Auf Wiedersehen, darauf hoffen die Kenianer:innen wie auch die deutschen Trainerinnen.

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